Was ist Darmkrebs?


Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland.

Als Darmkrebs werden alle bösartigen Tumore in den Bereichen des Dick- und Mast­darms bezeichnet. Im Jahr 2016 sind nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts alleine in Deutschland 33.400 Männer und 27.600 Frauen an Darmkrebs erkrankt und ca. 25.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebs­erkrankung verstorben.

Hauptgrund dafür ist die zu späte Erkennung, denn: Aktuell werden 71 % der Diagnosen in späteren Stadien (C & D) gestellt.1

Darmkrebs Illustration

1) Zentrum für Krebsregisterdaten, Robert-Koch-Institut (2017). Krebs in Deutschland, 11. Ausgabe.

Wie verläuft Darmkrebs?


Darmkrebs entsteht meistens aus Polypen.

In den meisten Fällen entsteht Darmkrebs aus Polypen. Das sind zu Beginn gutartige Zellhaufen, die bei vielen Menschen vorkommen. Die Zellen der Polypen können sich jedoch genetisch verändern, wodurch die Zellen entarten und zu Darmkrebsvorstufen, sogenannten Adenomen, werden.2

Die Klassifikation der Darmkrebs-Stadien erfolgt häufig nach den sogenannten Dukes Stadien (englisch: Stages):

Dukes Stage A

Der Tumor beschränkt sich auf die oberflächlichen Zellschichten des Darms.

Behandlung:
i.d.R. einfache Operation3

5-Jahres-Überlebensrate:
95 %4

Dukes Stage B

Der Tumor ist vergrößert und kann sich vollständig durch die Darmwand erstrecken.

Behandlung:
Operation & Chemotherapie3

5-Jahres-Überlebensrate:
85 %4

Dukes Stage C

Der Darmkrebs breitet sich auf die nächstgelegenen Lymphknoten aus.

Behandlung:
Operation & Chemotherapie3

5-Jahres-Überlebensrate:
50 %4

Dukes Stage D

Der Darmkrebs hat Metastasen gebildet und auf andere Organe gestreut.

Behandlung:
Operation & Chemotherapie3

5-Jahres-Überlebensrate:
8 %4

 2) Cotton PB et al. (2004). JAMA 291(14), 1713–1719. 3) Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF (2019). Leitlinienprogramm Onkologie, Langversion 2.0. AWMF Registrierungsnummer: 021/0070L. [https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/kolorektales-karzinom/, Stand: 23.01.2020] 4) Schatz D (2010). Diss., Universität Potsdam. LNA-clamp-PCR zum sensitiven Nachweis von Punktmutationen im Rahmen der Entwicklung eines Darmkrebsfrüherkennungstests.

Welche Symptome treten auf?


Darmkrebs hat zu Beginn
"stille Symptome".

Einer der Hauptgründe für die große Anzahl an zu spät gestellten Diagnosen ist die meist beschwerdefreie Entwicklungs­phase des Darmkrebses. In den Anfangs­stadien sind Symptome selten, weshalb Erkrankte oft erst zum Arzt gehen, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist.

Um sich ausreichend vor einer schweren Darmkrebs­erkrankung zu schützen, ist es essenziell vorzusorgen, bevor Symptome auftreten.

Typische Symptome für Darmkrebs sind4:

 

  • anhaltender Durchfall
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Blut im Stuhl
  • chronische Verstopfungen

Wer sollte vorsorgen?


Ab 50 Jahren steigt das Risiko einer Darm­krebs­erkrankung stark an

Der größte Risikofaktor für Darmkrebs ist das Alter. Die ständig ablaufende, natürliche Teilung der Darmschleim­hautzellen funktioniert immer unzuverlässiger - es kommt vermehrt zu Fehlern bei der DNA-Verdopplung. Dadurch können Mutationen entstehen, welche die Entwicklung von Darmkrebs begünstigen.5

Die onkologische S3-Leitlinie empfiehlt eine Darmkrebs­vorsorge ab dem 50. Lebensjahr.7 Treffen weitere Risikofaktoren zu, ist die Vorsorge zu einem früheren Zeitpunkt ebenfalls sinnvoll.

Weitere Risikofaktoren sind u.a.6

Darmkrebsfälle
in der Familie

Übergewicht und
Bewe­gungs­mangel

Alkohol- und
Tabakkonsum

Verzehr von
rotem Fleisch

5) Figura G et al. Onkologie 32 (Suppl 3) (2009), 34-38. 6) Johnson CM et al. (2013). Cancer Causes & Control 24(6), 1207-22. 7) Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF (2019). Leitlinienprogramm Onkologie, Langversion 2.0. AWMF Registrierungsnummer: 021/0070L. [https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/kolorektales-karzinom/, Stand: 23.01.2020]

Welche Vorsorgemöglichkeiten gibt es?


Im Bereich der Darmkrebsvorsorge gilt die Darmspiegelung derzeit als sogenannter Goldstandard. So bezeichnet man medizinische Lösungen, an denen andere Methoden hinsichtlich ihrer Analysequalität gemessen werden.

Die medizinischen Richtlinien zur Darmkrebsvorsorge empfehlen zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren ab einem Alter von 50 für Männer respektive 55 für Frauen. Ab 50 steht alternativ (zwei-)jährlich ein Okkultbluttest zur Auswahl.

Darmspiegelung (Koloskopie)

Ablauf:

Nach einer gründlichen Darmreinigung wird durch ein Endoskop der Dickdarm nach Darmkrebs(-vorstufen) und Polypen untersucht. Patienten können auf Wunsch ein Sedativum erhalten.

Vorteil:

Präziseste Vorsorgemethode, ggf. direkte Entfernung von Polypen

Nachteile:

Aufwendige Darmreinigung, invasiver Eingriff, Arbeitsausfall

 

Okkultbluttest (iFOBT)

Ablauf:

Einfacher Stuhltest, bei dem die Patientenprobe von einem Labor auf verstecktes Blut untersucht wird. Dieses kann ein indirektes Anzeichen für Darmkrebs sein.

 

Vorteil:

Einfache Durchführung zuhause ohne medizinischen Eingriff

Nachteile:

Übersieht prinzipbedingt nicht-blutende Tumore und daher bis zu 37 % der Darmkrebsfälle bei einmaliger Durchführung8

8) Gies et al. (2018). Gastroenterology 154(1), 93-104.

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